UNIVERSITÄT TÜBINGEN - ZENTRUM FÜR DATENVERARBEITUNG
Abteilung Literarische und Dokumentarische Datenverarbeitung
Brunnenstraße 27, D-72074 Tübingen
Leiter: Prof. Dr. Wilhelm Ott
Lokale Beschreibung für TUSTEP auf den Anlagen des ZDV: Magnetband
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Kapitel
4. Dateiarchivierung mit TUSTEP
Für den Compute-Server und Text-Server (gilt nicht für den AFS-
Pool!) stehen der File-Server, Bandgeräte (1600 bpi; 6250 bpi)
und Kassettengeräte (DAT ohne Komprimierung, 1,3GB/60m bzw.
2GB/90m; BM 3489, ca. 300MB) als Speichermedium für den Magnet-
banddienst zur Verfügung. Von beiden Rechnern können die ver-
schiedenen Speichermedien im Batch mit den TUSTEP-Standardmakros
(*MBx) völlig transparent benutzt werden.
Daneben gibt es auf jedem Rechner die Möglichkeit, wie im
TUSTEP-Handbuch beschrieben, die lokale Platte als Speicherme-
dium für ein virtuelles "Magnetband" für TUSTEP zu benutzen. Die
physikalische Sicherung eines solchen "Magnetbandes" kann dann
mit Mitteln des Betriebssystems erfolgen.
Im folgenden ist mit "Magnetband" (in Anführungszeichen) im-
mer ein Speichermedium gemeint, das von TUSTEP mit Magnetbandlo-
gik angesprochen werden kann, unabhängig davon, wo es sich phy-
sikalisch befindet (echte Bänder oder Kassetten, oder Dateien
als virtuelle Bänder auf lokaler Platte oder auf dem File-Ser-
ver).
Voraussetzung:
Um vom Text-Server ein Band- oder Kassettengerät ansprechen zu
können, ist es notwendig, daß auf dem Compute-Server die gleiche
Login-ID eingetragen ist. Eine Login-ID für den Compute-Server
kann in der Benutzerverwaltung (Zi. 106 im ZDV) beantragt wer-
den.
Zum Anfang dieses Kapitels
4.1 "Magnetband"arbeit unter TUSTEP im Batch
Wird eine Datei auf der lokalen Platte als "Magnetband" verwen-
det, so können auch die Magnetband-Kommandos verwendet werden.
Alle anderen Speichermedien können nur im Batchbetrieb angespro-
chen werden (z. Zt. nur auf Text- und Compute-Server möglich).
Für den Batchbetrieb mit "Magnetbändern" stehen die fünf Mag-
netbandkommandos MBAUSGABE, MBEINGABE, MBKOPIERE, MBINFORMIERE
und MBLABEL auf dem Compute-Server und Text-Server über die
Standard-Makros *MBA, *MBE, *MBK, *MBI und *MBL zur Verfügung.
Die Spezifikationen der Makros sind die gleichen wie bei den
Kommandos (zusätzlich gibt es eine Spezifikation ZUSATZ zur Wahl
der Batchqueue auf dem Compute-Server, siehe 5.2).
Über den Zustand der Warteschlangen für die Bandstationen (für
Bänder und Kassetten) kann man sich informieren mit dem UNIX-Be-
fehl:
%
rtpq <CR>
Angabe des Speichermediums (File-Server, Band, Kassette oder
lokale Platte)
Die Angabe, auf welches Speichermedium man ausgeben will, d. h.
welche Art von Band oder Kassette, ob man File-Server oder loka-
le Platte benutzen will, erfolgt mit der Spezifikation GERAET
(bzw. QGERAET und ZGERAET bei MBKOPIERE).
Voreinstellung und Angaben zur Spezifikation GERAET:
Wird zur Spezifikation GERAET keine Angabe gemacht, gilt als
Voreinstellung
- das Magnetbandgerät
/dev/rmt20
(klassisches Magnetband), falls
die System-Variable TUSTEP_MT1 nicht belegt ist
- das mit der System-Variable TUSTEP_MT1 angegebene Speicherme-
dium, falls diese Variable zuvor - wie unten beschrieben - be-
legt wurde.
Bei *MBK (MBKOPIERE) gilt für QGERAET (Quelle) die Angabe von
Variable TUSTEP_MT1 bzw. die Voreinstellung
/dev/rmt20
, für ZGE-
RAET (Ziel) die Angabe von Variable TUSTEP_MT2 bzw. die Vorein-
stellung
/dev/rmt22
Soll von diesen Voreinstellungen abgewichen werden, kann zur
Spezifikation GERAET eine Variable angegeben werden, die zuvor
mit dem Systemnamen des gewünschten Speichermediums (
device
belegt wurde (
setenv VARIABLE
device
Folgende Angaben für
device
sind beim Belegen der Variablen
(auch für TUSTEP_MT1 und TUSTEP_MT2) zur Zeit möglich:
/dev/rmt20
= Magnetband, Density 6250 bpi
/dev/rmt12
= Magnetband, Density 1600 bpi
/dev/rdat0
= DAT-Kassettengerät
/dev/rtc0
= Kassettengerät für IBM3480-Kassetten
/pfad
= absolute Pfadangabe für eine als "Magnetband" zu
verwendende Datei auf der (lokalen) Platte
fileserv:pfad
= File-Server, Pfadangabe relativ zum dortigen
HOME-Verzeichnis für eine als "Magnetband" zu
verwendende Datei
Werden bei *MBK für Quelle und Ziel zwei Geräte der gleichen Art
benötigt, so sind für das Ziel (Spezifikation ZGERAET) folgende
Namen zu verwenden:
/dev/rmt22
= Magnetband, Density 6250 bpi
/dev/rmt14
= Magnetband, Density 1600 bpi
/dev/rdat1
= DAT-Kassettengerät
Beispiele:
Soll der
File-Server
als "Magnetband" angesprochen werden, so
muß dafür eine Variable entsprechend belegt werden:
%
setenv FS fileserv: <CR>
Die Variable mit dem (freigewählten) Namen FS (Großbuchstaben!)
wird mit dem Device-Namen für den File-Server belegt. Es ist
kein Pfad angegeben, also wird das HOME-Verzeichnis auf dem Fi-
le-Server als Träger der als "Magnetband" zu verwendenden Datei
angesprochen. Anschließend kann beim Aufruf eines TUSTEP-Makros
für die Bandarbeit dieser Träger für das "Magnetband" durch die
Angabe GERAET=FS angesprochen werden.
Gib Kommando >
#*mba, band=band1, datei=willich, geraet=fs
<CR>
Die Datei
willich
wird auf dem "Magnetband" namens
band1
gesi-
chert. Dieses ist eine Datei, die sich entsprechend der Belegung
der Variablen
fs
im HOME-Verzeichnis auf dem File-Server befin-
det.
Um ein
klassisches Magnetband
anzusprechen, ist für die meisten
Fälle lediglich eine Angabe zur Spezifikation BAND (in der Regel
die vom ZDV zugeteilte Bandnummer) und DATEI notwendig:
Gib Kommando >
#*mba, band=x10123, datei=willich <CR>
Soll ein
Kassettengerät
angesprochen werden, so muß dafür eine
Variable entsprechend belegt werden:
%
setenv DAT /dev/rdat0 <CR>
Die Variable mit dem (freigewählten) Namen DAT (Großbuchstaben!)
wird mit dem Device-Namen für das DAT-Kassettengerät belegt.
Anschließend kann beim Aufruf eines TUSTEP-Makros für die
Bandarbeit dieses DAT-Kassettengerät durch die Angabe GERAET=DAT
angesprochen werden.
Gib Kommando >
#*mba, band=y123, datei=willich, geraet=dat
<CR>
Protokoll des Batchlaufs
Über den Batchlauf wird ein Protokoll geführt, das auf die in
Kapitel 5.1 (Text-Server; das Protokoll wird als mail zuge-
schickt) oder Kapitel 5.2 (Compute-Server; das Protokoll wird in
einer Datei namens SCR.nnn.oxxxxx abgelegt) beschriebene Weise
angeschaut werden sollte.
Achtung! Nur anhand des Protokolls kann festgestellt werden,
ob der Batchlauf fehlerfrei durchgeführt wurde und die Daten
vollständig auf dem Band stehen bzw. vollständig vom Band gele-
sen wurden.
Zum Anfang dieses Kapitels
4.2 Anlegen eines "Magnetbandes" -
Erstmaliges Beschreiben eines neuen Bandes oder Kassette
Bevor ein "Magnetband" erstmals benutzt werden kann, muß es an-
gelegt (bei Dateien auf Platte oder File-Server, die als "Mag-
netband" verwendet werden) bzw. gelabelt (bei echten Bändern
oder Kassetten logisch mit einer Bandnummer versehen) werden.
Beides erfolgt durch das TUSTEP-Standard-Makro *MBL (Spezifika-
tionen wie beim TUSTEP-Kommando MBLABEL).
Gib Kommando >
#*MBL, BAND=bandnr, GERAET=variable,
OWNER=benutzer <CR>
Zur Spezifikation BAND ist der Name des Bandes anzugeben. Wird
eine Datei als "Magnetband" angelegt, so ist das ein Name mit
maximal 6 Zeichen, der nur aus Buchstaben und Ziffern besteht.
Ist es ein wirkliches Band, das gelabelt wird, so ist die Band-
nummer anzugeben, die vom ZDV für das Band zugeteilt wurde. Bei
eigenen Bändern kann ein beliebiger Name (maximal 6 Zeichen, nur
Buchstaben und Ziffern) vergeben werden, der jedoch mit dem Ope-
rateur abgesprochen werden muß.
Der Wert der zur Spezifikation GERAET angegebenen Variablen
steuert, welches Speichermedium als TUSTEP-"Magnetband" angelegt
werden soll.
Zur Spezifikation OWNER gibt man seinen Namen an. Technisch
ist dieser Name nicht weiter von Bedeutung.
Achtung !!!
Wird ein "Magnetband" gelabelt, auf dem bereits Daten stehen, so
wird der "Magnetband"anfang physikalisch überschrieben. Der Rest
des "Magnetbandes" gilt als leer.
Zum Anfang dieses Kapitels
4.3 Löschen eines "Magnetbandes"
Wird beim Makro *MBL die Spezifikation OWNER=- angeben, so wird
das entsprechende "Magnetband" gelöscht. Bei echten Bändern und
Kassetten heißt das, sie werden entlabelt; damit sind die Datei-
en darauf nicht mehr lesbar und das Band kann nicht mehr mit den
TUSTEP-Kommandos angesprochen werden. Als "Magnetband" verwende-
te Dateien werden durch dieses Kommando gelöscht.
Zum Anfang dieses Kapitels
tustep@zdv.uni-tuebingen.de - Stand: 23.04.96